Was muss sich ändern, damit Politik
auf Dauer sexy sein kann?

Session #1 – Das Comeback der Politik? –
2. juni 2017
im corvatsch, münchen

Zu unserer offiziellen Geburtsstunde beschäftigte uns die Frage, wie man es schaffen kann, junge Leute nachhaltig für Parteipolitik zu begeistern. Wir wollten Perspektiven, die aufeinanderprallen: Junge, Alte, Politprofis, Nichtwähler, Teilzeitpolitikinteressierte. Was wir nicht wollten? Noch eine Podiumsdiskussion, bei der jeder nach halbgaren Floskelgesprächen und kostenlosen mittelmäßigen Snacks schnell wieder vor den Fernseher flüchtet, nur um das laue Gefühl zu haben, jetzt auch mal was Sinnvolles an einem Mittwochabend gemacht zu haben.

Und wie haben wir das angestellt?
Wir haben das Fass aufgemacht: Und gebuhlt um jeden da draußen, der Lust hatte was zum Thema Parteipolitik im Superwahljahr 2017 zu sagen und der sich aktiv und live beteiligen wollte an un/bubbled #1 „Das Comeback der Politik“.
Wer hat mitgemacht? Das bunteste Potpourri an Menschen, das wir uns hätten erträumen können. Radikale Nichtwähler, Parteineulinge und alte Hasen, Journalisten, Wissenschaftler, Juristen, Banker… All sie haben sich eingelassen auf einen Nachmittag hitziger Diskussionen zu neun verschiedenen Thesen, die jeder der Burst Session Teilnehmer im Vorfeld aufgeschrieben hatte.

Von der Auflösung der Parteien bis hin zu mehr Begeisterung für Lokalpolitik mithilfe einer
Votingapp war alles dabei, was rauchende Köpfe in 45 Minuten hergeben.

Es wurde gegrübelt, gelacht, geschwitzt und gestritten. Denn auch die Zeit rannte: 45 Minuten für die Vorbereitung eines 4-minütigen Pitch vor kritischem Publikum am Abend und einer Jury, die ausschließlich aus neugierigen Erstwählern bestand.

Wie kann das funktionieren?
Rückblickend müssen wir sagen: ganz großartig und inspirierend. Mit von all dem neuen Input geröteten Bäckchen trugen unsere Teilnehmer beim Public Burst eifrig vor, was sie erarbeitet hatten. Selbst alte Politikhasen strengten sich für die Gunst der Erstwähler an wie ein Fünftklässler beim ersten Schulchor-Auftritt. Um jungen Leuten da draußen das Gefühl zu geben, dass sich in den politischen Prozess einbringen mehr sein kann als nur leeres Geschwafel und nach Kesselwurst riechende Rathausflure.

Und welches Gefühl ist zurückgeblieben?
Dass un/bubbled#1 so ziemlich jeden Teilnehmer ganz gewaltig aus seiner Komfortzone gelockt hat, dass die Inhalte nicht gemütlich auf der Couch verdaut wurden, sondern zum Nachdenken über die eigene Perspektive und all die Perspektiven da draußen angeregt haben, die wir durch unseren täglichen Umgang mit Leuten, die so ähnlich denken wie wir und unserem durchgefilterten Facebook Feed manchmal schlicht und einfach vergessen.

Und jetzt?
Sind wir euphorisiert und bestärkt darin, dass unser Workshopformat für Perspektivwechsel mit jedem Einzelnen da draußen, ein Movement werden kann. Unser weiterhin oberstes Ziel? Die Bubble platzen zu lassen. In echten Begegnungen. Mit Deinen Themen.