Zusammenrücken.Integration neu erfinden.

Session #4–Zusammenrücken
– Integration neu erfinden.–
13. Dezember 2017
The Lovelace – A Hotel Happening, München

Am 13. Dezember 2017 versammelten sich im Lovelace 13 Teilnehmer aus den verschiedensten Bereichen, um sich in unserer vierten und letzten Session des Jahres zum Thema Integration auszutauschen. Wir hatten die Ehre Alexander Rossner, als Moderator und Unterstützung dabei zu haben.

Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben?

Im Endeffekt läuft es immer wieder auf diese Frage hinaus. Egal ob Flüchtlingspolitik, Verkehrsdebatte oder die Diskussionen um Kita-Plätze. Wir sind vernetzt, mehr oder weniger gut informiert und oftmals ziemlich meinungsstark. Wir tauschen uns aus, aber meist kommen wir nicht über die viel zitierte eigene Filterblase hinaus. Das versuchen wir mit un/bubbled zu ändern.

Das Herzstück des Abends war wie immer die Burst Session. In den zufällig ausgelosten Kleingruppen wurde heiß diskutiert. Ziel wie immer: Eine vorgegebene Perspektive – im Zweifel auch wider die eigene Meinung – zu vertreten. Eine provokante These lautete zum Beispiel: „Integration ist eine Bringschuld der Migranten“. Auf deutsch: hier gibt es Schutz, aber das gibt es eben nicht umsonst, dafür müssen die, die zu uns kommen auch etwas tun. Alle Beteiligten mussten schlüssige Argumente dafür finden, auch wenn sie nicht der eigenen Meinung entsprachen. Auf jahrelang eingeübte Floskeln kann man nicht zurückgreifen, man befindet sich ja in einem oftmals konträren Weltbild. Dies führt schon zum ersten bedeutenden Punkt: die verschiedenen Seiten hören sich gegenseitig zu.

„„Ich kann die Leute verstehen die so denken. Wir leben eben schon seit Jahrhunderten in einem System, das die Leute erzogen hat so zu denken“ Ali, Integrationsbeauftragter für den Landkreis München,.“

Was passiert, wenn wir die Münze wenden?

Vielleicht ist Integration eine Bringschuld von unserer Seite? Dazu Katharina vom Münchner Flüchtlingsrat, „Ich hab so eine Problematik mit dem Integrations-Begriff an sich, wovon geht man da genau aus? Wer soll sich hier in was integrieren?“

Als Journalist hat Tom seinen Horizont auch erweitern können „Ich habe mich in die Perspektive begeben müssen, was deutsche Leitkultur ist und ich sehe mich eher nicht als der typische Deutsche, das ist mir heute sehr bewusst geworden.“

In unserer letzten Burst Session wurde das Thema von einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Wie kann man die öffentliche und friedensstiftende Kraft von Religionen nutzen? Die These dazu: Religion muss öffentlich gelebt werden: Konfessionsloser Religionsunterricht für Alle! Daniel hatte eine klare Stellung „Ich denke schon, dass Religion der Integration helfen könnte – aber wie setzt man das um?“ Ansätze für eine Lösung zu finden war in diesem empfindlichen Bereich wirklich nicht so einfach.

Daniel, Physik-Doktorand an der TUM aus dem Iran: „Viele Diskussionen waren dann doch ein wenig theoretisch, es ist auch eine schwierige Thematik. Aber das Wichtigste ist doch, DASS man darüber redet.“

Und jetzt?

Wir bedanken uns an alle Teilnehmer und freuen uns auf die nächste Session am 8. März 2018 zum Thema Autonmous Design im Lovelace im Rahmen der MCBW.